Gutshof Mundelsheim und Mithräum

Gutshof:  Schon im Jahr 1929 wurden Teile des Gutshofes durch Oskar Paret archäologisch untersucht. Er schnitt den, mittlerweile restaurierten Keller des Herrenhauses nur halb an, während ein anderer Raum mit Keller vollständig untersucht wurden. Erst im Jahre 1988 wurde der zweite Keller gründlich untersucht. Als weitere Gebäude konnten noch eine Zisterne und das Mithräum entdeckt werden. Ebendso konnten zwei Brunnen und eine Kanalheizung festgestellt werden. Die Gesamtgrösse des Gutshofes ist nicht bekannt. Der Keller selber war weiss verputzt, ähnlich wie Bauten am Limes und die Fugen waren rot nachgezogen. Die sternförmig angeordneten Steine, über den Nischen, waren abwechselnd rot, gelb und grün angemalt. An Funden ist, neben Terra sigillata Scherben noch eine bronzene Kasserolle und Bruchstücke einer verzierten Glasplatte zu erwähnen. Das Badegebäude wurde bisher noch nicht gefunden. Brandspuren zeigen, dass der Gutshof durch ein Feuer zerstört wurde.

Blick auf den Keller.

Zwei Nischen, zur Aufbewahrung von Amphoren.
Mithräum: Der Mithrastempel wurde im Jahre 1989 beim Bau einer Wasserleitung entdeckt und restauriert. Das gesamte Gebäude besitzt einen quadratischen Grundriss mit 17,6 m Länge und 7,2 m Breite. Der Aufbau gleicht denen anderer Mithräen, die in Südwestdeutschland gefunden wurden. Der vertiefte Mittelgang und die Podeste, welche rechts und links des Kultganges erbaut wurden fanden sich ebendso, wie das Abbild des Mithras während er den Urstier besiegt und seiner beiden Begleiter Cautes und Cautopates an der Stirnseite. Weiterhin fand man Altäre, der Götter Luna und Sol sowie des Gottes Merkur, deren Verehrung hier anscheinend auch stattgefunden hat. 

Gesamtansicht des Tempels.

Der Kultraum mit den Altären von Sol und Luna.
Anfahrt: A81, Ausfahrt Mundelsheim raus und Richtung Besigheim fahren. Am Kreisverkehr rechts Richtung Industriegebiet "Ottmarsheimer Höhe". Ab da gut ausgeschildert.