Kastell Lorch

Allgemein: Viel ist nicht mehr übrig, vom einst 2,47 ha grossen Kastell Lorch. Ein kleiner Teil, genauer gesagt, die Teile eines Fundamentes des nördlichen Turmes des westlich gelegenen Kastelltores wurde 1965 restauriert. Die Erforschung erfolgte scheibchenweise, da Teile des Kastells immer mal wieder bei baulichen Massnahmen aufgedeckt und untersucht werden konnten. Das Kastell war nicht exakt quadratisch aufgebaut, wie man es von anderen Kastellen des Limes kennt. Während Ost und Westseite annähernd 154 m Seitenlänge betragen, war die Nordseite 158 m und die Südseite fast 163 m lang. Als Besatzung des Kastell wird eine, aus Reitern und Infanteristen bestehende "cohors quingenaria equitata" vermutet, welche vorher im Kastell Köngen ( Grinario ) stationiert war. Die ersten ernsthaften Untersuchungen wurden im Jahr 1893 durch den damaligen Streckenkommissar Major Steimle durchgeführt. Weitere Untersuchungen konnten 1895 und 1896 gemacht werden, da die Strassen wegen dem Bau einer Kanalisation aufgerissen wurden. Steimle bemerkt im Bericht der damaligen Reichslimeskommission: "Trotzdem ist aber die Grabung eine sehr unvollkommene, und wird es wohl auch bleiben, da Häuser, Kirche, Kirchhof und die gepflasterten Hauptstrassen weitergehende Untersuchungen ausschliessen oder Opfer fordern würde, die mit dem Erfolg voraussichtlich in keinem Verhältnis ständen." Das Kastell wurde ursprünglich von Paulus sen. im Bereich des Klosters Lorch vermutet, da eine Inschriftentafeln oberhalb des Westportals der Kirche gefunden wurde. Dies wurde allerdings widerlegt.

Anfahrt: Ziemlich versteckt, inmitten von Lorch, im hinteren Teil des Gartens, des evangelischen Gemeindehauses zu finden. Das Gemeindehaus ist ausgeschildert.